Andrea Erkenbrecher: Das Massaker von Oradour, die bundesdeutsche Justiz und der Düsseldorfer Bauunternehmer Heinrich Lammerding (Vortrag am 14.7.2016)

Am 10. Juni 1944 verübten Soldaten der SS-Division „Das Reich“ in Oradour-sur-Glane das zahlenmäßig größte deutsche Massaker in Westeuropa während des Zweiten Weltkrieges. Am Nachmittag des 10. Juni 1944 ermordeten sie dort 642 Menschen, plünderten das Dorf und brannten es nieder. An der Spitze der SS-Division stand der spätere Düsseldorfer Bauunternehmer Heinrich Lammerding. Während Oradour in Frankreich zum Sinnbild der Verbrechen unter deutscher Besatzung wurde, stand der Name Lammerding dort bald für die ausgebliebene Bestrafung der Täter durch die bundesdeutsche Justiz. 1971 verstarb er ohne jemals für ein unter seiner Führung begangenes Verbrechen verurteilt worden zu sein.

Andrea Erkenbrecher ist freiberufliche Historikerin, lebt in Frankreich und forscht zum Thema Oradour. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat sie als Sachverständige für das dort anhängige Ermittlungsverfahren berufen, das das Massaker von Oradour zum Gegenstand hat.

Der Vortrag ist der siebte (und letzte) in der ersten Veranstaltungsreihe des Erinnerungsortes: "Erinnern heißt Handeln".

 

Datum: 14.07.2016
Zeit: 18.30 Uhr
Ort: Hochschule Düsseldorf

Münsterstraße 156
Gebäude 3, Raum 1.001
Eintritt: frei

 

 

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