#Lichter gegen Dunkelheit zum Gedenktag
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- Erstellt: Montag, 03. Februar 2020
Die diesjährige Gedenkveranstaltung am Mahnmal Güterbahnhof-Derendorf hatte mit dem Auschwitz-Überlebenden Gary Wolff (92) einen Ehrengast, dessen Schicksal eng mit der Geschichte des Erinnerungsortes an der HSD verbunden ist: Der gebürtige Düsseldorfer wurde im Oktober 1941 als 13-jähriger zusammen mit seinen Eltern und über 1.000 anderen Jüdinnen und Juden aus der Region in das besetzte Polen, in das Ghetto von Lódz verschleppt. Die Nacht davor musste die Familie in der Großviehhalle des Düsseldorfer Schlachthofs verbringen, die die Gestapo fortan als zentrale Sammelstelle vor Deportationen nutzte. Etwa 500 Personen nahmen an der Veranstaltung teil, auf der Oberbürgermeister Thomas Geisel und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Michael Szentei-Heise Gedenkworte sprachen.
Nach der Kranzniederlegung hatte der Erinnerungsort Alter Schlachthof zu offenen Führungen eingeladen und das heute denkmalgeschützte Gebäude der ehemaligen Viehhalle besonders in Szene gesetzt: Bei Einbruch der Dunkelheit erschienen auf der Giebelseite Portraits und Zitate von Menschen, die von den Nazis im damaligen Schlachthof entrechtet und gedemütigt worden waren.
Unter dem Motto „Lichter gegen Dunkelheit“ hatten über Hundert Gedenkstätten in ganz Deutschland beschlossen, ein gemeinsames Zeichen zu setzen und ihre Häuser durch Lichtinstallationen sichtbar zu machen. Entstanden sind individuelle und beeindruckende Bilder, Impressionen sind in den sozialen Netzwerken unter #lichtergegendunkelheit bzw. im Web zu finden (siehe auch die Fotos auf der HSD-Website).
Der Erinnerungsort konnte über 100 Besucher*innen auf dem Campus begrüßen, die an den Rundgängen durch die Ausstellung teilnahmen. Zusätzlich wurde vor der Mensa auf einem großformatigen Widescreen eine Kurz-Dokumentation von Klaus Martens gezeigt, die die Holocaust-Überlebende Ilse Kassel aus Krefeld portraitiert. Direkt nebenan konnte die innovative "WDR-Augmented-Reality-App 1933 – 1945" ausprobiert werden, an deren Entwicklung Mitarbeiter*innen der HSD maßgeblichen Anteil hatten. Die Angebote wurden auch spontan von Studierenden in Anspruch genommen.
Das vielseitige Programm ist der Zusammenarbeit von engagierten Kollegen und Kolleginnen aus verschiedenen Fachbereichen, dem Gebäudemanagement, der Campus-IT und dem Dezernat für Kommunikation und Marketing zu verdanken, denen die Gestaltung des Gedenktages ein persönliches Anliegen war. Wir bedanken uns ganz herzlich für die tolle Unterstützung, mit deren Hilfe wir ein weithin sichtbares Zeichen setzen konnten: gegen das Vergessen, für die Erinnerung an die Opfer der Shoah.