Newsletter *Verschiebung des Eröffnungstermins des Erinnerungs- und Lernortes!*

Eigentlich war für den 27. Oktober 2015 die feierliche Eröffnung des Erinnerungs- und Lernortes „Alter Schlachthof“ geplant. Bei den Planungen der Ausstellung und deren Umsetzung sind in den letzten Monaten verschiedene Verzögerungen eingetreten, so dass wir uns dazu entschließen mussten, die Eröffnung zu verschieben:

Der neue Eröffnungstermin ist der 18. Februar 2016

Wir bedauern diese Verschiebung – andererseits rückt der Eröffnungstermin damit auch näher an den geplanten Umzug der ersten Fachbereiche der Hochschule auf den neuen Campus heran. Somit können unser neuer Erinnerungs- und Lernort und das geplante Programm inmitten eines lebendigen Hochschul-Campus starten.


Medienstation

In den letzten Monaten haben Studierende des Fachbereichs Medien im Seminar von Prof. Ing. Thomas Rakow eine Datenbank und eine bedienungsfreundliche Benutzungsoberfläche für die Medienstation entwickelt. Die Medienstation wird ein Kernstück des Erinnerungs- und Lernortes: In ihr sammeln und präsentieren wir die Geschichten und Gesichter derjenigen Menschen, die in den Jahren 1941-1944 über den Schlachthof in die Ghettos und Konzentrationslager in Osteuropa deportiert worden sind. Es wird am Anfang nur eine kleinere Auswahl an Biographien vorhanden sein. Unser Ziel ist es, im Laufe der kommenden Jahre Informationen und Bilder jeder/s Einzelnen zeigen zu können. Vorgestellt werden in der Medienstation (wie in der Ausstellung) auch solche Menschen, die sich der Deportation entziehen konnten, sei es durch Emigration oder Flucht in die Illegalität – die nur gelingen konnte, weil es Helfer/innen gab. Auch von ihnen werden einige präsentiert, genauso wie von solchen Menschen, die das ausgeklügelte, verbrecherische System der Deportation in Gang setzten und hielten.

Möglich wurde dieses wichtige, von Studierenden in Zusammenarbeit mit dem Erinnerungs- und Lernort realisierte Projekt auch durch die Unterstützung unserer Sponsoren, die uns die Anschaffung zweier hochwertiger Touchscreens für die Medienstation ermöglichten. Das Mobiliar für die Medienstation wird von Kolleg/innen in der Werkstatt des Fachbereichs Design/Architektur nach Entwürfen von Eric Fritsch (Exhibition Design Institute) angefertigt.


Weitere Projekte im Zusammenhang mit dem Erinnerungs- und Lernort

Ebenfalls im Sommersemester beschäftigte sich ein Seminar unter der Leitung von Prof. Swantje Lichtenstein (FB Sozial- und Kulturwissenschaften) mit Fragen der Erinnerungskultur und verschiedenen Formen des Erinnerns – auch ganz speziell bezogen auf die Situation am Schlachthof. Hierbei wurden ganz unterschiedliche Ergebnisse und Entwürfe erarbeitet, ausgesuchte Ergebnisse sollen in einer kleineren Publikation veröffentlicht werden, gestaltet von Sugata Tyer aus dem FB Design. In Arbeit sind außerdem mehrere thematische und biographische Mappen für die Bildungsarbeit des Erinnerungs- und Lernortes. Sie werden konzipiert von Dipl. Soz. Päd. Adelheid Schmitz (FORENA) und der Historikerin Hannelore Steinert, gestaltet ebenfalls von Sugata Tyler. Ermöglicht wurde dieses Projekt mit freundlicher Unterstützung des Landschaftsverbandes Rheinland.


Veranstaltungshinweise

Trotz der Verschiebung der Eröffnung beginnen wir im November 2015 mit einer Veranstaltungsreihe, gemeinsam realisiert mit verschiedenen Kooperationspartnern und mit Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland. Die Veranstaltungen sind zugleich Teil der „Düsseldorfer Beiträge zur interkulturellen Verständigung“ des Bildungs-Netzwerks „Respekt und Mut“, mit dem der Erinnerungs- und Lernort (wie seit kurzem auch die gesamte Hochschule Düsseldorf) zusammenarbeitet.

1) Film: "Mariannes Heimkehr – Die Jüdin, der Beamte und das Dorf“"
Am 17.11.2015 zeigen wir im Metropol den Film „Mariannes Heimkehr – Die Jüdin, der Beamte und das Dorf“, eine Produktion von Gert Monheim und Stefan Röttger im Auftrag des WDR (2003). Angestoßen wurde der Film über Marianne Stern-Winter, die nach ihrer Rückkehr aus Ghetto und KZ einen langen Kampf um „Wiedergutmachung“ führte, durch die Arbeiten von Prof. Dr. Wolfgang Dreßen über die Verwertung „jüdischen“ Eigentums („Aktion 3“). Nach dem Film besteht die Möglichkeit der Diskussion mit Gert Monheim und Wolfgang Dreßen.

Ort: Metropol, Brunnenstraße 20, 19.00 Uhr, Eintritt frei (um Spende wird gebeten)


2) Autorenlesung: "Die schützende Hand"

Am 19.01.2016 stellt der bekannte Krimi-Autor Wolfgang Schorlau seinen neuen Roman „Die schützende Hand“ vor. Hintergrund des neuen Falles für den Stuttgarter Ermittler sind die NSU-Mordserie und die zahlreichen Fragwürdigkeiten und Pannen während der Ermittlungen der Sicherheitsbehörden. Wolfgang Schorlaus Roman ist nicht nur spannend, sondern wieder einmal hochpolitisch und brandaktuell. Anschließend stellt der Autor einige seiner Thesen zur Diskussion.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Buchhandlung BiBaBuZe

Ort: Buchhandlung BiBaBuze, Aachener Str. 1, 19.30 Uhr, Eintritt: 8 Euro


3) Gespräch mit der Holocaust-Überlebenden Edith Bader-Devries

Am 26.01.2016 treffen wir die Zeitzeugin Edith Bader-Devries. Sie wurde im Alter von 7 Jahren mit ihren Eltern über den Schlachthof in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Edith Bader-Devries ist eine der wenigen Überlebenden, die heute noch von ihren schrecklichen Erfahrungen berichten können.

Ort: Buchhandlung BiBaBuze, Aachener Str. 1, 19.30 Uhr, Eintritt frei

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Schröder

 

 

 

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