Hoffnung Südamerika: Die erzwungene Migration der Familie Brünell. Vortrag von Friederike Aschhoff (7.11.2023, 18:30 Uhr)
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- Erstellt: Dienstag, 24. Oktober 2023 10:17
1938 entschieden sich viele jüdische Familien dazu, das Deutsche Reich zu verlassen. Darunter war auch die Familie Brünell aus Düsseldorf. Mithilfe eines bestechlichen Konsulatsmitarbeiters hofften sie auf einen Neuanfang in Südamerika – für sich und andere Düsseldorfer Jüdinnen und Juden. Aber eine Verhaftung des Ehepaares Brünell wegen des Vorwurfs der Fluchthilfe nach Belgien verhinderte eine Emigration der Familien. In dem Vortrag wird mit eindrücklichem Quellenmaterial die Familie Brünell vorgestellt, ihre hartnäckigen Bemühungen, das Land zu verlassen, ihre Rolle bei der Fluchthilfe und wie ein Mitglied der Familie es schaffte, der Shoah zu entgehen (Foto: Familie Brünell, USHMM).
Das Bombenattentat vom 27. Juli 2000 ist bis heute nicht aufgeklärt, mit den Jahren geriet der Anschlag weitgehend in Vergessenheit. Diese Gedächtnislücke ist Ausgangspunkt für die Diskussion: Wie reagierte die Stadtgesellschaft auf den antisemitischen und rassistischen Terrorakt? Was bedeutete der Anschlag für die Betroffenen? Die Gefahr von rechts ist und bleibt hochaktuell. Angriffe gegen jüdische Menschen, gegen Geflüchtete, gegen die queere Szene oder gegen jene, die sich für Vielfalt engagieren, nehmen jährlich zu. Gibt es Verbindungslinien zwischen dem Anschlag vor 23 Jahren und der heutigen Situation?

