Dr. Anne Sudrow: Objekte in der Geschichte des Holocaust. Die „Geschichte der Dinge“ in der Forschung zum NS (online-Vortrag, 5.11.2020, 19.00 Uhr)

Sudrow AuschwitzMaterielle Dinge, die das Leben und den Alltag von Opfern wie Tätern in den Konzentrationslagern erklären helfen und abbilden, spielen heute für die Darstellung des Holocaust in Ausstellungen und Gedenkstätten eine zentrale Rolle. Doch welche Funktionen kann eine "Geschichte der Dinge" für die historische Forschung über den Nationalsozialismus erfüllen? Kann ein solcher methodischer Ansatz auch über die Verfolgung politischer Gegner des NS-Regimes, die Arbeit in den Konzentrationslagern oder über die Ermordung von aus rassischen, religiösen und sonstigen Gründen Verfolgten neue Erkenntnisse erbringen? Dieser Frage geht der Vortrag anhand von Beispielen aus unterschiedlichen Objekt-Bereichen nach.

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„Die Zeit heilt alle Wunden? Der Ort aber bleibt!“ Online-Präsentation des Workshops Theater – und Medienpädagogik mit Studierenden am Erinnerungsort Alter Schlachthof (27.10.2020)

Workshop TheaterpädagogikMit Förderung durch das Programm „Jugend erinnert“ entwickelt der Erinnerungsort Alter Schlachthof neue historisch-politische Bildungsformate. Wir wollen gemeinsam eine aktive und partizipative Gedenkkultur zu gestalten, die in die Gegenwart hineinwirkt und Rassismus und Antisemitismus etwas entgegensetzt.Im theaterpädagogischen Workshop „Die Zeit heilt alle Wunden? Der Ort aber bleibt!“, geleitet von Andreas Schmid (Regisseur, Schauspieler und Theaterpädagoge), beschäftigten sich Studierende der HSD mit dem Thema Erinnerungskultur und aktuellen Erscheinungsformen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. In kleinen Teams, die online gearbeitet haben, sind künstlerische Formate entstanden, die am 27.10.2020 (18 - 19 Uhr) online präsentiert werden. Einführung von Sabine Reimann (Projektleitung, Erinnerungsort) und Andreas Schmid. Im Anschluss stehen die Beteiligten für Fragen und Diskussion zur Umsetzung der Arbeiten zur Verfügung.

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Online-Vortrag mit Anne Lepper: „Fotos aus Sobibór“. Die Niemann-Sammlung zu Holocaust und Nationalsozialismus (13.10.2020, 19 Uhr)

Fotos aus SobiborEinige nationalsozialistische Verbrechen haben bis heute keinen angemessenen Platz in der gesellschaftlichen Erinnerung gefunden. Hierzu zählt in besonderem Maße die als „Aktion Reinhardt“ bezeichnete Ermordung von mehr als 1,7 Millionen überwiegend polnischen Jüdinnen und Juden in den Todeslagern Sobibór, Bełżec und Treblinka. Grund dafür ist neben der geringen Zahl von Überlebenden und einer erfolgreichen Spurenbeseitigung durch die Täter auch das weitgehende Fehlen einer bildlichen Überlieferung. Im Januar 2020 erschien als Kooperation zwischen dem Bildungswerk Stanisław Hantz und der Forschungsstelle Ludwigsburg das Buch „Fotos aus Sobibor“ im Metropol-Verlag. Im Zentrum der Publikation steht die wissenschaftliche Analyse einer neu entdeckten privaten Fotosammlung aus dem Nachlass des ehemaligen stellvertretenden Lagerkommandanten Sobibórs, Johann Niemann. Die mehr als 300 Fotos erlauben bisher völlig unbekannte Einblicke in verschiedene Tatorte der „Aktion Reinhardt“ sowie der euphemistisch als „Euthanasie“ bezeichneten Krankenmord-Aktion.

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