Vortrag: Irene Dänzer-Vanotti / Joachim Schröder: Die Shoah in Minsk (21.11.2018)
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- Erstellt: Dienstag, 13. November 2018 10:28
Die Düsseldorfer Ärztin Hedwig Jung-Danielewicz und der Gestapobeamte Ernst Wertholz - möglicherweise haben ihre Wege sich gekreuzt. Hedwig Jung-Danielewicz, die als erste Frau überhaupt eine Arztpraxis eröffnet hatte, wurde im November 1941 vom Düsseldorfer Schlachthof aus in das Ghetto in Minsk deportiert. Dort konnte sie die Not vieler Menschen lindern, bevor sie selbst ermordet wurde. 18 Jahre später klicken am Schlachthof die Handschellen: Der Arbeiter Ernst Wertholz wird verhaftet. Er war während des Krieges Gestapobeamter in Minsk, beteiligt an Pogromen und am Massenmord. Die Journalistin Irene Dänzer-Vanotti und der Historiker Dr. Joachim Schröder schildern zwei Geschichten, zwei Seiten der Deportation, der Shoah in Minsk und ihrer juristischen Aufarbeitung.
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Malyj Trostenez, heute ein Stadtteil der belarussischen Hauptstadt Minsk, ist nur wenigen ein Begriff. Während des Zweiten Weltkriegs befand sich hier das größte Mordlager, das die deutschen Besatzer auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion errichteten. Rund 200.000 Opfer zählten die sowjetischen Behörden nach dem Krieg: Kriegsgefangene und Zivilist*innen, Partisanen*innen, Widerstandskämpfer*innen und jüdische Frauen, Männer und Kinder. Unter ihnen befanden sich Tausende, die aus Tschechien und dem Deutschen Reich nach Minsk deportiert worden waren, auch aus dem Regierungsbezirk Düsseldorf. Ausgangspunkt dieser Deportation am 11. November 1941 war der Düsseldorfer Schlachthof.
